Soulstrips – Comics über das Leben (und so) und das innere Kind

Ich mochte – und mag – an Flix Format vor allem das unmittelbare des nahezu täglichen Zeichnens und das komprimierte Format von maximal vier Panels. Wo keine Zeit für große Konzeption und Korrektur bleibt, entsteht automatische etwas sehr ehrliches. Die Reduktion auf den Fineliner als Zeichenwerkzeug und ohne echte Kolorierung werden die Strips zudem auf eine erzählerische Ebene gehoben, die nah genug dran ist – aber doch so viel Abstand bietet, wie es die Themen oft benötigen.

Damals, vor über einem Jahrzehnt, hatte es mir viel Freude gemacht, dieser Inspiration zu folgen. Schamlos habe ich das 2 x 2-Format übernommen und zu Anfang hatte ich sogar direkt auf die Heldentage angespielt. So kam ich bald auf gut 100 Episoden. (Die alten Episoden von mir sind nicht mehr im Netz verfügbar. Das ist nicht schlimm. Hehe.)Aber aus Gründen ist dieser Workflow dann bald abgerissen und nie wieder aufgeflammt. Schade eigentlich.

Bis zum Herbst 2022.

So ziemlich ein Jahrzehnt später …

Denn im Oktober 2022 bekam ich eine Lieferung des Künstlerbedarfshändlers Boesner mit einem neuem Zeichenpapier von Hahnemühle. Dies wollte ich direkt auf Comic-Tauglichkeit prüfen, da ich vorhatte wieder mehr Comic zu machen. Eigentlich Großväterland. Aber lasst mich mal erzählen. Denn wie es der Zufall manchmal so will: Einige Tage zuvor waren zudem eine Freundin und ich bei einem gemeinsamen Abendessen auf eben jenes Comic-Tagebuch aus 2010 zu sprechen gekommen. Und so dachte ich: Zeichne ich mal aus Jux und Dollerei eine Episode „Comic-Tagebuch“. Einfach, weil das zügiger von der Hand geht, als das, was ich für Großväterland vorhabe. Sogar die alte 4er-Raster-Schablone zum Anfertigen der Panels hatte ich noch.

Der Elefantenjunge ist die gute … Seele der Soulstrips. Er erscheint zwar nicht in allen Folgen. Aber da ist er immer irgendwie.

Ebenfalls aus einem Impuls heraus veröffentlichte ich diese Episode. Und weil einige das gut fanden und sich an 2010 erinnerten, sprachen sie mir Mut zu. Allen voran der langjährige Kreativ-Kunde und Kindermusiker Volker Rosin. Danke dafür, Volker.

So zeichnete ich noch eine Episode. Und dann noch eine, weil mir auf einmal so viele Ideen kamen. Nach und nach schlich sich dann noch der kleine Elefantenjunge als Sidekick ins Geschehen. Warum? Das erfährst Du in Episode #009 „Reunion“ auf Instagram. Ich entdecke mein Comic-Tagebuch neu. Als Outlet für diese alltäglichen Gedanken und Begegnungen.

„Soulstrips“

Auf der Suche nach einem Namen für die Serie flog mir irgendwann das Wort „Soulstrips“ zu. „Comic-Tagebuch“ fand ich immer sehr sperrig. Aber es brauchte eben mehr als 10 Jahre bis ich etwas fand, dass für mich die gleiche Leuchtkraft hatte, wie das sensationell gute „Heldentage“ von Flix. (Man muss dazu wissen, dass Flix erster wirklicher und autobiografischer Comic-Band „Held“ heißt.)

Bei „Soulstrips“ ist es dann geblieben. So heißen die seitdem. Die Tagebuch-Comics: Soulstrips.

Soulstrips ist jetzt mein „Alle paar Tage“-Comic-Tagebuch

Bald hatte ich „aus Versehen“ einen Rythmus von zwei Episoden pro Woche, die ich jeweils Mittwochs und Samstags veröffentlichte.

Bis heute.

Mein Plan ist, damit nicht aufzuhören. Und das ist auch alles, was ich über die Zukunft der Soulstrips weiß. Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten, die Serie voranzubringen oder auf andere Gleise zu setzen. Aber für den Moment ist es eine Abwechslung, die mich ein paar Stunden in der Woche in eine andere (Zeichen)-Welt bringt. Das ist alles, was es soll. Für mich.

Wenn es Dich dann noch inspiriert, ist es mehr wert als ich mir je hätte wünschen können.

Danke für Deine Aufmerksamkeit.

Wenn Du Fragen oder Anmerkungen zu den Soulstrips hast, dann schreib mir gerne an markus@freise.de oder per WhatsApp – einfach hier klicken.