Aus meinem Bücherregal

Julia Cameron
Der Weg des Künstlers

Mein Weg zum „Weg des Künstlers“

(Disclaimer: Ich habe die englischsprachige Fassung gelesen. Bin aber sicher, dass die deutsche Übersetzung alleine schon aufgrund des Alters des Buches sehr gut sein wird.)

Im Sommer 2023 tauchte dieses Buch auf einmal überall auf. An allen Ecke des Internets und bei einem Besuch bei meinem Freund Andrew – ein Filmemacher – in London wurde es mir mehrfach ans Herz gelegt. Ich hatte bis dahin aus mehreren Gründen nie erwogen, es in die Hand zu nehmen.

Zum einen ist es relativ alt und aus den 1990ern. Und es gab scheinbar so viele zeitgemäßere Bücher über Kreativität. Zum anderen schreckte auch mich der Untertitel ab „… ein spiritueller Pfad …“. Wer mich kennt weiß, dass ich nicht nicht spirituell bin. Ich meditieren, habe mal Yoga praktiziert, meine Ängste sind unsichtbare Freunde und irgendwie tröstet mich der Gedanken, dass da mehr ist. Irgendwo. Aber hier packte es mich nicht.

Dennoch, Andrew ist ein kluger Mann ich hatte in dem Sommer ohnehin vor, mich kreativ neu auszurichten und so lud ich es mir einfach für meinen Alleineurlaub auf den Kindle. Dann mal los auf diesem Pfad. Geister inklusive.

Tatsächlich begegnen einem früh Worte wie „Schöpfer“ oder „Gott“. Aber mein kreativer Geist (Pun intended.) framten das um auf das, was ich auch im Yoga nutzte, wenn mir eine Entität begegnen sollte, die mich führt, kitzelt oder inspiriert. Ich nannte es „das Göttliche in mir“. Oder wie ich es in meiner Therapie-Erfahrung nenne: „Die gute Seele“. Damit kann ich umgehen und so tauchte ich in das Buch ein.

Was „Der Weg des Künstlers“ wirklich ist

Jenseits dieser Ebene – oder auch in dieser – ist das Buch „Der Weg des Künstlers“ von Julia Cameron zu Recht einer der Klassiker der Kreativitäts-Literatur. Es ist randvoll mit Erfahrung und Geschichten. Handfesten Übungen und Gedankenanleitungen, wie man entweder einen nie geweckten kreativen Geist aus den tiefen Höhlen des Selbst holt. Oder wie man, wenn man als Kreativer feststeckt, dieses Feuer neu entfachen kann.

Arbeitet man das Buch korrekt durch – was ich nicht habe – so ist es ein mehrwöchiges Programm, das einen Schritt für Schritt in und durch das Kreative führt. Ein Pfad eben, der sich vor einem auftut. Mit vielen wertvollen Übungen und neuen Ritualen, die auch dein Leben sicherlich bereichern werden. Bist du, so wie ich, ein Mensch, der sowieso 24/7 kreativ lichterloh brennt, dann ist es zumindest ein kurzweiliges Lesevergnügen. Für alle anderen, die ran wollen an sich, ein großartiger Reiseführer.

Mit Morgenseiten und Journaling zu deiner kreativen Seele

Der wesentliche Kern und Richtungsgeben in Camerons Ansatz sind dabei „Morgenseiten“. Das ist nichts anderes als Journaling im Sinne eines Braindumps. Drei Seiten, jeden Morgen. Eine Technik, die ich ungeahnt bereits seit Jahren praktiziere. Mehr dazu im Blog oder im Podcast.

Du auf dem Weg deiner Kreativität

„Der Weg des Künstlers“ von Julia Cameron ist ganz klar ein Lesetipp für alle, die spüren, dass da mehr in ihnen steckt. Die den Drang spüren, sich kreativ auszuprobieren. Ganz gleich ob im Schreiben, Malen oder Töpfern. Auch wenn Cameron aus dem Schreiben kommt und die meisten Anekdoten und Erfahrungen darauf basieren, ist das Buch allgemeingültig. Ich freue mich, wenn es dich inspiriert, diesen spannenden Weg zu gehen.

Schreib mir gerne, was deine Erfahrungen sind.

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