Von diesen Pürierstab-Tagen
05.09.2009
Wenn dieses Rattenrennen in meinem Kopf, das aktuell stattfindet und auf dessen Rennstrecke sich als Kombatanten mein Buch-Projekt, mein 9-23:27-Job und der übliche Alltag eines Familienvaters wiederfinden; wenn das mal bald vorbei ist, dann bin ich eins von zwei Dingen:
- tot
- ein Zeitmanagement-Gott
Das wirklich absurde ist ja: Ich könnte ja auch einfach mal kürzer treten und sagen: „Okay, wenn Du in der Agentur alles in den Fitzen hast und dieses dicke Projekt im Oktober abgeschlossen ist, dann könntest Du ja ein paar Tage mit der Familie ausspannen und dann mit Deinem Buch weitermachen.” Aber da ist dieses Biest in mir, dass mich antreibt. Ich weiß nicht, welchen Namen es trägt. Eitelkeit. Größenwahn. Dummheit. Jedenfalls: Unaufhörlich tritt es in sein gigantöses Laufrad und rattet mir im Hirn rum, bis dieses sich an manchen Tagen anfühlt, als hätte jemand einen Pürierstab reingehalten.

„Wer bist Du?” ... Studie für mein Buch
Das wirklich tolle ist: Ich spüre – von diesen Pürierstab-Tagen einmal abgesehen – keinerlei Ermüdungserscheinungen. Stattdessen fühle ich mich aktuell stark wie lange nicht und bin so voller Tatendrang, dass ich manchmal schon Angst habe, dieser würde mir als grüne Sippe aus den Nasenlöchern tropfen und jeder würde es sehen. Nicht irgendwie und chaotisch, sondern ganz besonnen und bestimmt bekomme ich alles hintereinander und alles fügt sich dabei zusammen wie Regentropfen, die erst alleine für sich vom Himmel taumeln und dann in ein Glas fallen und dort in Summe zu einem erfrischen Schluck Wasser verschmelzen. Der Grund dafür, wie das alles funktionieren kann, ist schnell gefunden: In allem was ich tue habe ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dieses Rennen alleine zu rennen. Immer ist da jemand hinter mir, der mich antreibt, neben mir, der mir Erfrischungen reicht und vor mir, der mich auffängt, wenn ich doch mal stolpere und mein püriertes Hirn aufs Wohnzimmer-Parkett platscht. … Immer ist das ein und dieselbe Person. Und deshalb ist dieses Posting der Zeitpunkt, schon jetzt mittendrin einfach einmal „Danke!” zu sagen.
Danke, Steffi.