Was ich mir von Verlagen wünsche
07.07.2010
Im Blog von Benjamin Birkenhake ist aktuell eine rege Diskussion rund ums E-Book und E-Book-Reader aka iPad entfacht. Dadurch kam ich ins Grübeln, was ich mir denn vom neuen Medium „E-Book“ unter anderem wünsche und möchte deshalb meinen eigenen Kommentar auf anmutunddemut.de zitieren:
Ich wünsche mir, dass die Verlage die Chance begreifen, Texte anders als in einem Buch zu verkaufen. Andy Ypsilon von den Fanta 4 hat schon vor Jahren gesagt, dass hinsichtlich Musik das klassische Album prinzipiell seine Bedeutung verloren hatte. War es früher einfach nicht sinnvoll, jedes Lied einzeln an den Markt zu bringen, sondern erst einmal Material zu sammeln und diese dann gebündelt zu verkaufen, so war es „plötzlich“ möglich, einen Song dann zu verkaufen, wenn er fertig war. Dass dennoch das alte Album/Single-Konzept im Großen und Ganzen beibehalten ist, liegt wohl an der Behäbigkeit der Industrie.
Für den Buchsektor wünsche ich mir Micropayment-Distribution. Sprich: Ich z. B. als Slammer kann meine Texte einzeln anbieten. Für kleines Geld. Gerne auch als Bundle („Buch“). Aber eben auch einzeln. Und nicht mit Flattr, sondern mit richtigem Geld, „Face to Face“ mit dem Konsumenten.
Das will ich. Zum Beispiel. Und hier beginnt die Geschichte des elektronischen kommerziellen Textes. Aber wieso sollten die Buchverlage hier mehr begreifen, als die Zeitungsverlage, die noch immer versuchen uns ganze Zeitungen und Magazine zu verkaufen. Wieso kann ich nicht einfach den Kultur-Teil einer Sonntagszeitung kaufen, sondern muss auch für den Immobilien-Teil mitzahlen, der mich nicht nur nicht interessiert, sondern auch noch ungelesen in den Mülleimer wandert und dadurch Papier und Ressourcen sinnlos verschwendet.
Einverstanden?