Warum Dein Leben ein "Mission Statement" benötigt
29.07.2014
Eine Sache, für die ich mir in den vergangenen zwei Wochen im Urlaub Zeit genommen habe ist, ein persönliches “Mission Statement” zu schreiben – also so etwas wie eine Absichtserklärung, eine Philosophie, an der entlang ich mein Denken und Handeln führen kann. Das klingt seltsam, ist es aber nicht.
Denn auf die Idee des “Mission Statements” hat mich ein Beitrag auf Fast Company mit dem Titel “Why your life needs a Mission Statement” gebracht. Und in diesem schreibt die Autorin Lisa Evans richtigerweise (von mir aus dem englischen übersetzt)
Zu viele von uns, argumentiert sie, waten in ihrem Unglücklichsein umher, warten auf neue Gelegenheiten oder etwas, das ihre aktuelle Situation ändern könnte. “Ein Unternehmen würde sein wirtschaftlichen Erfolg niemals dem Zufall überlassen.” sagt sie. “Du würdest niemals einen Investor dazu bringen, Geld in dein Projekt zu investieren, wenn er nicht sehen könnte, was sein Invest wert ist.” Ein Unternehmen braucht immer ein Mission Statement, um herauszufinden, ob es erfolgreich ist.
Und
Dein persönliches Mission Statement muss widerspiegeln, welche Dinge dir am wertvollsten sind. Diese richtungsgebenden Prinzipien werden dir helfen, Prioritäten zu setzen.
Im Verlauf des Beitrags schreibt Evans nicht nur, warum ein “Mission Statement” sinnvoll ist, sondern auch, wie man sich dem Thema praktisch annähert.
Noch einmal: Ein “Mission Statement” ist keine To-Do- oder Bucket-List, auf der steht, dass man noch einen Roman schreiben und die Niagara-Fälle sehen muss. Es ist etwas viel generelleres. Etwas, an dem man sein Handeln immer wieder neu ausrichten kann. Etwas, dass auf lange Sicht Gültigkeit hat und wenn überhaupt nur durch persönlich-epochale Dinge verändert werden kann – Kinder kriegen wäre so ein Ding. Vielleicht auch noch sich verlieben, aber da bin ich mir nicht so sicher. Da denke ich eher, dass die Liebe sich am “Mission Statement” messen lassen muss, als andersherum. Ja, tatsächlich glaube ich dass bis auf Kinder weniges das kann. Nicht einmal eine schwere Krankheit. Bestes Beispiel: Wolfgang Herrndorf. Der hat trotz einer wirklich beschissenen Krebserkrankung, die ihn vor allem am Ende seines literarischen Schaffens stark eingeschränkt hat bis zuletzt sein “Mission Statement” gelebt. Liest man “Arbeit und Struktur” kann man sogar denken, dass erst die Krankheit ihn dazu gebracht hat, die Dinge durchzuziehen. Ich weiß das nicht genau, ich war ja nicht in seinem Kopf, da war ja nur das kacke Glioblastom. Aber ich bin mir da sehr sicher.
Ach. Jetzt schweife ich ab. Zu “Arbeit und Struktur” blogge ich demnächst. Bis dahin lest einfach den Artikel – definitiv mehr als eine Empfehlung:
Foto: kablu / photocase.de