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Mein erstes Digital Painting dank der Brushes von Kyle T. Webster

21.09.2015

Vor gut einem Jahr habe ich mir ja ein Cintiq 22HD von Wacom gekauft. Siehe Bild. Zum Zeichnen. Das nutze ich seit dem auch wirklich fleißig und es macht riesigen Spaß.

98611-22

Das eigentliche Zeichnen findet dabei mit Photoshop statt. Eine Zeit lang habe ich dafür auch Manga Studio genutzt und die dort populären Frenden-Pinsel. “Pinsel” muss man wissen, sind in digitalen Zeichenprogrammen Werkzeuge mit denen man zeichnet und die in der Regel versuchen, Zeichematerialien aus der echten Welt nachzuahmen. Dabei kann ein digitaler Pinsel auch ein Bleistift sein. Oder eine Pastellkreide. Das digitale Werkzeug heißt eben “Pinsel”. Ist irreführend, kann man aber lernen.

Nun habe ich dann irgendwann Kyle T. Webster und seine Pinsel für Photoshop entdeckt. Die machten einen sehr guten Eindruck. Und um ehrlich zu sein, kam ich mit Photoshop immer besser zu Recht als mit Manga Studio. Also habe ich mir Kyles MegaPack gekauft – das kostet nicht viel. Da drin sind alle Pinselarten, die man sich wünschen kann. Vom Bleistift über Öl bis hin zu Effekten. Alle sehr, sehr gut. Ahnte ich. Bis heute.

Denn bis heute habe ich eigentlich nur eine Hand voll genutzt und davon sogar nur die Fineliner und ein paar Inker – mein Zeichenstil ist da ja eher “Ligne Claire”. Da braucht es kein Öl. Auch kein digitales. Ab und an habe ich mal mit einem Pinsel ein wenig Struktur in Farben gebracht. Mehr aber auch nicht.

Peter in digitalem Öl

Auch, wenn ich diesem Stil prinzipiell treu bleiben werde, weil ich zum einen sehr viel Zeit damit zugebracht habe, ihn immer weiter auszuarbeiten und ich ihn zum anderen einfach sehr mag, hat es mich stets in den Fingern gejuckt, auch mal die anderen Pinsel zu testen. Also habe ich heute einfach mal ein wenig Zeit investiert und auf Basis meines Motivs “Defying Gravity” das Gesicht des Jungen, der nicht erwachsen werden will, mit allerlei Pinseln ausgearbeitet.

Heraus gekommen ist tatsächlich mein erstes Digital Painting. Und weil ich es recht schnell erarbeitet habe und es noch Lichtjahre von der Qualität vieler Kolleginnen und Kollegen entfernt ist, packe ich es mal direkt in meine Sketchday-Reihe auf Pinterest. Damit ist es sozusagen eine Skizze in “Öl”. Das ist nichts fertiges und auch eben nur eine Studie. Aber eben möchte ich es zeigen.

Das hat sehr viel Spaß gemacht und tatsächlich gibt es auf der aktuell in Arbeit befindlichen Seite von Großväterland ein Panel mit einer Traumsequenz, in der ich das hervorragend einsetzen könnte. Mal sehen.

Update nach dem Kommentar von Ben (siehe unten): Was mich bislang definitiv davon abgehalten hat, mich noch intensiver mit Digital Painting zu befassen ist, neben dem Zeitfaktor, vor allem der Anspruch, dass es nicht darum gehen kann, einfach analoge Mal- und Zeichen-Techniken zu simulieren. Jede Mal-Technik und jedes Medium sollte durch die Hand des Künstlers und der Künstlerin seinen eigenen Stil finden. Nach meiner Auffassung versuchen zuviele Digital Painter auszusehen, als wären sie Virtuosen in Öl und Acryl. Nicht, dass das im Prinzip nicht okay wäre. Ich wünsche mir nur, dass man eben die Schwelle findet, die zwischen der Klassik und dem Digitalen sitzt und diese dann überschreitet. Etwas ausmacht, dass nur im Digitalen geht, das aber immer noch Malerei ist. Das von mir in diesem Beitrag präsentierte hat diesen Anspruch übrigens nicht. Hier ging es tatsächlich nur um eine erweiterte Fingerübung.

Ich freue mich über Euer Feedback zu meinem ersten Digital Painting. Und wenn auch Ihr digitale Künstler seid, checked mal Kyle T. Websters Photohsop-Brushes. Die sind echt total super.

Sketchday-0020

 

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