Die „Muss ja!“-Anleitung für Introvertierte
17.07.2017
Der amerikanische Psychologe Stuart Vyse mit einer Anleitung, wie Introvertierte die Begegnungen des Alltags meistern können. (Glaube, dass gilt aber auch für andere.) Vorher ein paar Gedanken von mir.
Eines der größten Probleme des Introvertierten: Der Mensch. Nicht im speziellen, sondern im allgemeinen. Wir sind ja keine waschechten Misanthropen. Oft haben wir sogar Familie. Aber wir sind eben gerne alleine und mögen das englische Wort „Solitude“ so sehr. Und wenn wir nicht für uns sein können, dann wenigstens mit Menschen, denen tatsächlich mehr an uns liegt als ein beiläufiges „Wie schaut’s?“.
Die Welt ist mein Porzellanladen
Nun ist der flache Teil dieser Welt aber auf „Wie schaut’s?“ und dessen Sprößling „Muss ja!“ aufgebaut. Wackelt man an diesen Säulen hingegen mit einer Antwort im Spektrum von „Nicht sehr gut. Ich werde heute sterben.“ bis „Mein Leben ist perfekt. Soll ich mal erzählen?“ droht diese ganze Gesellschaft zu zerbersten wie ein Porzellanladen.
Niemand will dieser Elefant sein.
Was tun, wenn einem diese Momente, Menschen und Fragen doch begegnen?
Stuart Vyse liefert darauf drei mal drei Antworten. In seinem Beitrag „An Introvert’s Guide to Greeting Strangers, Vague Acquaintances, and Friends“ auf Medium.
Epilog: Jede Farbe ist die schönste
Nach meinem vorherigen Beitrag über Introvertierte kam prompt die Reaktion: „Du? Introvertiert? So ein Blödsinn.“ Nachdem ich mich mit diesem Komplex über Monate beschäftigt habe, erlaube ich mir, diesen Badge tragen zu dürfen und mich selbst in diese Schublade zu legen. Schubladen sind nicht immer gut. Aber manchmal tut es gut, sich in diesen auszuruhen.
Und wie so viele Ausprägungen der Persönlichkeit, ist auch das Leben für Introvertierte ein Spektrum mit vielen Farben. Und jede Farbe ist die Schönste. Nur Schwarz und weiß. Das sind keine Farben, sondern Pole. Googlet man zum Beispiel Stuart Vyse, kommt man schnell auf einen TED-Talk von ihm. Mehr „raus“ geht glaube ich nicht. Und dennoch bezeichnet Vyse, der gereifte Psychologe, sich selbst als introvertiert.
Mehr dazu sicherlich in Kürze. Hier oder bei einem Kräutertee im Suutje.