Deine innere Sicherheit
09.11.2010
So schnell kann es gehen. Gestern erst habe ich Kathrins Blog gefeatured, heute muss ich es direkt wieder zitieren, weil mich der aktuelle Beitrag „Das blöde Kind“ bzw. das „darüber nachdenken“ etwas wichtiges haben Begreifen lassen.
Wenn all diese Psychodoktoren Recht haben – und ich bin mir sicher, das haben sie – damit, dass der wesentliche Teil unseres Wesens in der frühen Kindheit festgelegt wird, verstehe ich endlich eine andere Aussage in Gänze bzw. warum sich viele damit so schwer tun.
Ein Umstand meines Lebens, der in diesem Blog noch keine Erwähnung jenseits des Comic-Tagebuchs fand, ist, dass ich seit Mai 2010 Kundalini Yoga praktiziere. Davon abgesehen, dass ich seitdem ein ziemlicher Yoga-Nerd bin, hat mich vor allem ein Satz aus der Yoga-Lehre viel nachdenken lassen:
Alles, was Du wissen musst, weißt Du bereits.
Es ist ein wenig wie mit Atréju in „Die unendliche Geschichte“ und dem Satz „Tu, was Du willst.“ Nimmt man nämlich – wie Atréju den Satz auf der Rückseite des Auryn – die Yoga-Weisheit in den falschen Hals, so sagt sie Dir:
Alles Roger in Kambodscha.
Du hast alles verstanden.
Was sie aber wirklich sagt ist, dass es gar keinen Sinn macht – und da kommen wir zurück zu Kathrin – Ratgeber um Ratgeber zu lesen. Denn: Alles, was du wissen musst, weißt du bereits. Auch, das, wonach du so verzweifelt suchst, weil Dir Dein Leben nicht schmeckt und das Nichts in Deinem Dasein dir Deine Seele auffrisst, so wie es Phantasien aufgefressen hat.
Alles, was Du wissen musst, weißt Du bereits.
Scheiße, ja. Nur: Wo steckt es?
Ich vermute: Im inneren Kind. Man hat es damals gelernt. Und heute bist man erwachsen und da hat das innere Kind einfach nichts mehr zu melden, weil alles so wichtig, man so geschäftig ist und das Leben … ach, das muss ja. Das innere Kind wird verdammt, als kindisch, unreif und unproduktiv. Ineffizient und überflüssig.
Wagst Du es aber, Deine gelben Schuhe endlich wieder in die Ecke zu pfeffern und Deinem inneren Kind mal in Ruhe zuzuhören – Yoga kann da Türen öffnen – wirst Du vielleicht nichts neues lernen. Aber Du wirst lernen, wer Du wirklich bist.
Wenn Du dabei ganz viel Glück hast, findest Du in dem Moment einen wunderbaren neuen Freund: Dich.
Ich gehe jetzt zum Yoga.