Instagram LinkedIn

#Mikrokreativität – gegen das Jucken im Kreativen

04.06.2018

Kreativität braucht nicht immer die große Bühne. Nicht immer die besten Werkzeuge. Nicht immer den großen Raum. Manchmal genügt schon ein kurzer Impuls und ein kleiner Moment Zeit um etwas kleines mit großer Wirkung zu erschaffen. Ich nenne es „Mikrokreativität“. Dieser Blog-Post erzählt dir mehr darüber.

Treue Leserinnen werden wissen: Mein wesentliches Wesen ist das eines Kreativen. So sehr, dass ich schon sehr früh diese tatsächliche Berufung erkannt habe und daraus einen Job gemacht habe.

Kürzlich fragte mich jemand, wann der letzte Tag war, an dem ich nicht kreativ gewesen bin. Ich musste tatsächlich laut lachen. Ich weiß gar nicht, wie das geht, nicht kreativ zu sein. Fun Fact: Ich bin überzeugt niemand hat jemals einen Tag gehabt, an dem sie nicht kreativ war. Jeder ist kreativ. Immer. Aber Sprachbuchseleien bei Seite: Natürlich meinte mein Gegenüber das eher professionelle Kreativsein. Doch auch hier kann ich keinen Tag erinnern, der nicht von Gedanken an alte, bestehende und neue Aufgaben erfüllt war. Geil.

Es ist wie ein Kitzeln. Sanft und angenehm. Es lässt mich vorsichtig lächeln. In tiefer Zufriedenheit. Nur manchmal wird es zu einem lästigen Jucken. Und wenn es doof läuft, an Stellen, an die man nicht kommt. Weil einfach gerade zwar der Drang nach Kreativität da ist. Aber der Raum nicht. Diese Langeweile. Dieses Nichtstun, aus dem die Kreativität entspringt.

Ich habe dafür eine Lösung gefunden.

Die Lösung heißt: Mikrokreativität

Mikrokreativität braucht keine großen Konzepte. Kein Atelier. Keine fetten Software-Pakete. Mikrokreativität braucht nur diesen einen Impuls. Ein paar Minuten deiner Aufmerksamkeit. Einen Tropfen deiner Leidenschaft fürs Schaffen.

Mikrokreativität entsteht nicht für die Ewigkeit. Sie ist eine Momentaufnahme. Kurz aufgeblitzt. Eine vorheihuschende Inspiration für die Betrachterin. Ein kurzes Lächeln. Ein Gedankenanstoß. Ein Juchzen des Herzens.

Mikrokreativität hat keine große Bühne. Es gibt keine Festivals dafür. Keine Preisverleihung. Keine Standing Ovations. Sie findet dort statt, wo die Menschen sind. An Laternenmasten. Auf Toilettenwänden. In Social Media-Plattformen.

Mikrokreativität entsteht, ist da, wirkt und schon wieder fort. In dem kurzen Augenblick bevor es ganz normal weitergeht. Für den Kreativen. Und den Menschen auf der anderen Seite des Schaffens.

Mikrokreativität ist aber nichts dahingehuschtes. Mikrokreativität fordert dem Kreativen für diesen kurzen Moment seine ganze Kunst ab. Sein Herz. Sein Schweiß. Sein Blut. Sein anderes Denken. Sein Handwerk. Seine Beherrschung seiner Werkzeuge. Es ist Fokus. Es ist: auf: den: Punkt.

Mikrokreativität ist dein Geschenk an die Welt. Bitte gib dir Mühe.

Und dann mach weiter.

Beispiele für Mikrokreativität

Meine aktuelle Spielwiese für Mikrokreativität ist Instagram. Ich mühe mich, keine dahingeknipsten Bilder zu posten. Entwickele die sogar meistens noch mit Adobe Lightroom auf meinem iPhone oder jage sie durch Pixelmator. Und versuche sie mit einem kleinen Text zu versehen, der zu dem Bild passt und dies gleichzeitig ergänzt – zu etwas kleinem Größeren. Ein Gedanke, ein Zitat, etwas das dich hoffentlich inspiriert.

Keine Ahnung, ob mir das gelingt. Das entscheidet ihr, diese Welt da draußen vor meiner Stirn.

Aber ich weiß, dass Mikrokreativität mir gegen dieses Jucken hilft. Damit das ein angenehmes Kitzeln bleibt.

Hier ein paar ausgewählte Posts. Mehr in meinem Instagram-Profil.

More Blogposts:

In Schnittmengen leben. Vom kreativen Umgang mit dem Social-Media-Brainfuck

Die Experten sind sich einig: Das ständige Beobachten der Leben anderer und das Vergleichen mit diesen durch ungehemmten Konsum von vor allem sozialen Medien, führt über kurz oder lang zu mindestens schlechter Laune. Vielleicht sogar in depressive Episoden bis hin zur ausgewachsenen Depression. Aus ganz einfachen Gründen.

Coaching für Deine, diese eine Idee

Ich habe lange überlegt, wie ich es nenne, diese neue Angebot. Ist das ein Sparing, ein Mentoring oder ein Coaching? Letztlich habe ich mich dann einfach für Coaching entschieden. Warum? Lies gerne weiter …

„Hi!“ … mein neuer Podcast als Kreativunternehmer

No flowers to place before this grave stone

Plötzlich ADHS. Seit immer schon.

ADHS bei Erwachsenen. Das weiß ich für mich seit dem Frühjahr 2023. Wie ich dazu kam, was das machte und wie ich das löse, lest ihr in diesem Post.

Großväterland – Wigand und der Kessel von Stalingrad

Soulstrips – Comics über das Leben (und so) und das innere Kind

Unhappy Meals – Wenn im Kopf nur Cheeseburger sind

Irgendwann ist es auch mal gut mit Selfcare, Meditation und 5-Uhr-Club. Wann es soweit ist, wie ich drauf und wieder davon runter gekommen bin und was das mit Frank Giering zu tun hat: Steht in diesem Blog-Artikel.

Alleineurlaub. Der wunderschöne Ego-Trip.

Manchmal mache ich das, was ich mir vorgenommen hatte. Aber noch öfter „verlaufe“ ich mich dabei und komme an Orte, die ich so nicht erwartet hatte. Auch das gilt „tatsächlich“, aber auch „metaphorisch“. Ein klein wenig ähnelt das einem kreativen Prozess des Künstlers.

1 Jahr täglich Tagebuch schreiben – warum, wie und wann überhaupt!?

„F*ck you, Bonzo!“ Wie man aus quälenden Gedankenschleifen herauskommt (… oder gar nicht erst hinein.)

Jeder von uns hat quälende Ängste, die einen irrational und zu völlig unnötigen Zeitpunkten anspringen. Wie können wir lernen, sie gleichzeitig als Teil unseres Systems zu akzeptieren und dennoch von uns abzukoppeln? Darum geht es in diesem Blog-Post.

Make it count.