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Kreativität: Wenn die Muse eine Bitch wird … wider dem Mikro-Burnout.

22.05.2016

Das schlimmste im Leben des Kreativen:

Wenn dich diese Idee anspringt und anschreit: MACH MICH. Aber Du gerade keine Zeit und keine Energie und keinen Hammer da hast, das fertig zu machen.

Kreativitaet-und-Nutella

Dieser Beitrag ist sozusagen eine Mikro-Therapie

Ich sitze hier alleine beim Sonntags-Frühstück, die Kids sind bei ihren Cousinen, die Liebste schläft noch und eigentlich ist Ruhe und Zeit, mit der Muse in den Ring zu steigen. Aber nicht genug. Denn in weniger als zwei Stunden geht’s zum Grillen zu den Schwiegereltern. Das ist gerade noch genug Raum, die sozialen Kanäle durchzuwühlen, Feedback von Instagram bis YouTube zu checken und zu beantworten und so. Aber nicht für irgendwelche Videodrehs. Ganz gleich wie hemdsärmelig so ein Vlog-Beitrag sein darf.

Genau in diesem Moment springt mich eine Idee an. Für ein Ergänzungsvideo zu meinem YPS-Fotolinsen-Review-Video, das leider wohl nicht ganz verständlich ist. Hier:

Muse so: “KOMM!!! LOS!!! ES DAUERT MAX EINE STUNDE!!!” Alles in mir schreit im Chor: “Geh schnell duschen (man will ja gut aussehen vor der Kamera), hol den Kram aus dem Keller den du brauchst und dann los.” Aber der Schwellenhüter hat ja Recht: Denn  auf der anderen Seite habe ich gestern auch bis 23 Uhr 12 an einer Kunden-Website herumgeschraubt. Und die Tage davor waren auch nicht viel weniger ausgefüllt. Alleine der Geburtstagsfeierlichkeiten wegen. Akku, Mikro-Burnout und so.

Was also tun in solchen Momenten?

Kreative Ersatzhandlungen schaffen

Kreativität kann zu so etwas wie Sucht führen. (Gibt es darüber Studien?) Sich kreativ zu betätigen schüttet bestimmt irgendwelche Hormone ins Blut, die dich freudig machen. Dich hüpfen lassen. Ich bin mir sicher: Die oben erwähnte Idee ist gut. Sie umzusetzen würde Springfluten erzeugen. Euch diese zeigen zu können, wäre ein Schaumbad der Kreativität. Aber. Es. Ist. Zu. Wenig. Zeit. Fakt.

Und jetzt der Twist: Wie das bei Kreativität so ist, kam mir inmitten dieses hin- und hergerissenen Daseins genau dieser Gedanke: Wie schlimm das ist, dieser Moment der Eingebung und wie sehr das alles (gute) Droge ist. Also sagte ich mir: Wenigstens das schaffe ich noch, darüber zu bloggen. Das ist doch ein passabler Kompromiss, Bitch-Muse.

Getan. Dafür war genug Zeit.

Aber nun endet der Beitrag abrupt. Denn eines der wichtigsten Werkzeuge des Kreativen beschreibt die großartige Astrid Lindgren ganz wunderbar in einem einzigen Satz:

Und dann muss da auch noch Zeit sein, da zu sitzen und vor sich hinzustarren.

Astrid Lindgren, 1907-2002

Ich esse jetzt mein Nutella-Brötchen auf.

Soviel Zeit muss sein.

(Für alle, die mich nur hier lesen und das noch nicht bei Facebook und Co. wahrgenommen habe: Ich mache jetzt ab und zu Videos (das ist nicht neu für mich, sondern alt und nur über fünfzehn Jahre nicht gemacht) und veröffentliche die auf unserem Kanal Vierauge Films bei YouTube. Freue mich, wenn Du den abonnierst, weil Du kein Video verpassen magst. Liebe.)

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