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Warum die Apple Watch ein Erfolg wird

10.09.2014

line_01_mediumGestern Abend, am 9. September 2014, hat Apple die Apple Watch vorgestellt und niemand wagte es danach, das Wort “Revolution” zu sagen.

Erwartet wurde nichts anderes, hatte der Wettbewerb doch in den Monaten zuvor recht uninspirierte Geräte vorgestellt, die laut Presse eher wie Blei in den Regalen liegen. Umso höher waren die Erwartungen an Apple, nun endlich der darbenden Welt zu zeigen, wie man eine Smart Watch machen muss, damit die Revolutions-Hunger der Technik-Welt endlich wieder gestillt ist.

Was Apple dann zeigte, scheint auf den ersten Blick und auf Bildern auch nichts anderes zu sein, als das, was Samsung, Motorola und Co. zeigten: Ein Bildschirm, den man am Handgelenk trägt. Mit einem Knopf an der Seite. Enttäuschung bis Ernüchterung machte sich bei vielen breit. Schnell wurden eben Vergleiche zum Wettbewerb gezogen und dass dies dann doch nicht der ganz große Wurf sein wird.

Hat hier jemand iPad gesagt?

Exakt genau so fühlte sich übrigens 2010 die Präsentation des ersten iPads an. Erwartet wurde, dass Apple endlich den seit Jahren darbenden Markt der Tablet-Computer an den Start bringt und dann zeigen die nix anderes, als ein großes iPhone? Ermattet saß man am Computer, mein Bruder bestellte sich eins und gab es wieder zurück. Und auch ich saß an einem Abend zu Hause, schon mit dem iPad2, und wusste nicht so Recht: Was soll ich damit?

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Steve Jobs präsentiert 2010 das erste iPad

Dass es dennoch dann im Laufe der Zeit den Tablet-Markt erschaffen hat, liegt an einer wesentlichen Tatsache, die Apple-Produkte von denen des Wettbewerbs oft genug unterscheiden: Inspiration.

Wer sich die Keynote von gestern Abend noch einmal anschaut und die wirkliche Freude und den sichtlichen Stolz auf dem Gesicht von Tim Cook sieht, kann erahnen mit welcher Leidenschaft und eben Inspiration dieses Produkt erdacht wurde. Das ist kein mal eben von einer Entwicklungsabteilung von oben aufgezwungenes Produkt-Dingens. Das ist das, was Apple wirklich machen wollte.

(Einschub: Der völlig unverständliche Knackpunkt der Keynote war tatsächlich der Moment, als Tim Cook diesen Hemdträger auf die Bühne holte, dessen Namen ich schon vergessen habe, um total langweilig das wichtigste Produkt seit dem iPad zu präsentieren. Ich verstehe ja, dass Apple seit dem Tod von Jobs jeden Personenkult zu vermeiden versucht. Aber Tim Cook war gestern so gut drauf, das hätte der selber machen sollen. Oder Eddie Cue. Oder gar Federighi.)

Weiter im Kontext: Die zweite Inspirationsebene kommt dann von den Entwicklern, die Wege finden werden, diese seltsame Hardware und den Knopf mit Software zu versehen, die uns Funktionen bescheren wird, von denen wir bis heute nicht wissen, dass sie uns fehlen. Und ich weiß nicht warum, aber es sind vor allem die Entwickler, die mit Apple Produkten arbeiten, die es dabei immer wieder schaffen, die hohe Kante des Nerdtums zu überwinden und ihre Software und ihre Designs zugänglich und usable zu gestalten.

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Tim Cook freut sich über die Apple Watch

Das dies so geschehen wird, glaube ich deshalb, weil es beim iPad exakt genau so passiert ist, wie uns die aktuelle “What will your verse be?“-Kampagne zeigt: Menschen, die dieses komische große “iPhone” mittlerweile für Dinge nutzen, von denen man bis vor lächerlichen vier Jahren nicht einmal ahnte, dass man das würde tun können.

https://www.youtube.com/watch?v=jiyIcz7wUH0

Ja, es fällt schwer das Revolution zu nennen. Aber das iPhone braucht drei Generationen um in der Masse anzukommen, das iPad mindestens zwei und auch die Apple Watch scheint nur ein erster Wurf zu sein.

Sehen wir mal, was diese inspirierten Menschen in Cupertino, ach der ganzen Welt, mit diesem komischen Ding mit dem kleinen Display und dem seltsamen Knopf an der Seite in den kommenden Monaten an kleinen Revolutionen erschaffen können.

Huch. Da war es doch dieses Wort.

 

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