Ein paar schnelle Gedanken zum Apple iPad vom
Ein paar schnelle Gedanken zum Apple iPad
Heute hat Apple das iPad vorgestellt. Es ist ziemlich genau das geworden, was ich erwartet hatte. Dennoch ein paar weitere Gedanken, die ich schnell loswerden möchte:
- WOW!
- Ich will eins.
- Es ist kein Computer.
- Es ist kein Tablett-Computer.
- Es ist eine völlig neue Generation von Gerät, dass eine völlig neue Art definieren wird, mit digitalem Content umzugehen. Wenn es überhaupt mit etwas verglichen werden kann, dann nur mit dem iPhone oder iPod-Touch. Denn Apple hat sich einmal mehr getraut, alte Vorgehensweisen – in diesem Fall ein klassisches Desktop-OS – über Bord zu werfen und das System der neuen Bedienungsweise mit Fingern entsprechend von Grund auf neu zu erdenken.
- Steve Ballmer wird das nicht verstehen und sagen: Auf „unseren“ Geräten läuft Windows 7. Ich wiederhole mich: Windows ist ein System, dass nur dann taugt, wenn man es mit einer Maus/Trackpad und einer Tastatur bedienen kann. Alles andere ist drangebaut und halbgar. Jetzt wirkt das Video, in dem Ballmer auf einem Tablett-PC rumfingert noch erbärmlicher.
- Die Möglichkeit, das Lesen von Büchern im – wie ich eben lernen durften – sehr verbreiteten und offenen EPUB-Format zu ermöglichen ist ein cleverer Schachzug von Apple. Damit hat es nicht nur viele Skeptiker hoffentlich beruhigt, die im Vorfeld beunruhigt waren, Apple könne auf Druck von Major-Publishern – wie einst bei der Musik – ein geschlossenes System wählen, sondern jetzt schon den Kindle überholt, der das nicht zulässt. Der iBook-Shop erledigt den Rest. Kein großer Publisher wird sich dem Verweigern.
- Damit ist es das perfekte Gerät für Menschen, die häufig auf Referenzmaterial zugreifen müssen. Für mich als Autor und Comic-Zeichner ideal. Kann jemand die „Gestalt des Menschen“ von Gottfried Bammes und die Bücher von Buddy Scalera aufs iPad bringen?
- Ich kann es nicht erwarten, mein eigenes Buch auf dem iPad zu sehen.
- Es hat die perfekte Größe zum Arbeiten auf dem Schoß oder beim Frühstück und mit einem entsprechend stabilen Case für die Tasche. Damit ist es das perfekte mobile Entertainment-Gerät.
- Die Preise sind … okay. Nichts, wo man sofort zugreift. Aber für 500 Dollar aufwärts? Eben: Okay. Nicht nur deshalb ist es sicher kein Gerät für „jedermann“. Aber das war noch nie das Ziel von Apple.
- Eventuell fühlst Du Dich davon nicht angesprochen. Das ist nicht schlimm. Man muss es nicht haben wollen.
- Ich will es haben. Werde aber mindestens auf Generation 2 warten.
- Es ist kein Computer.
- Es wird vieles verändern.
- Ich will es haben.
Was ich mir wünsche …
- Endlich bitte einen kabellosen, iPhone-kompatiblen Game-Controller. Action-Spiele auf dem iPhone zu spielen ist schon unerträglich (mit der rühmlichen Ausnahme N.O.V.A.). Auf dem iPad stelle ich mir das noch ein wenig komplizierter vor. Es fehlt einfach das taktile Feedback beim Steuern.
- Stabiles Dock zum Aufstellen auf dem Tisch um dann mittels einer …
- … kabellosen Tastatur mit iWork vernünftig arbeiten zu können.
- Die Möglichkeit, die Fotos von meiner Digicam direkt einzuspielen.
- Die letzten drei Dinge wird es geben. Yeah.
- Eine iSight
- MMS
Du hast recht, es ist eine völlig neue Art von Gerät. Ich weiß nur nicht ob der deutsche Markt dafür schon „reif genug“ ist.
Ich bin gespannt wie sich die Verkaufszahlen entwickeln.
Der deutsche Markt macht mir auch „Sorge“. Wenn ich daran denke wie schwer er sich im Hinblick auf Filme und TV-Serien getan hat – und es im Vergleich zum U.S.-Pendant noch immer tut …
Find den Beitrag etwas überzogen von dir, um ehrlich zu sein…. Tablets gibts doch schon länger? Das einzige, was jetzt neu ist, ist doch die Marktmacht von Apple die das Produkt vorrantreibt, und dass es eben von Apple ist. Die Kundenbindung und absolute Bevormundung in der Softwareauswahl bleibt ja scheinbar bestehen durch den App-Store…
Du verwechselst hier Hardware mit Software. Apple hat nicht das Tablett erfunden, aber endlich dafür gesorgt, dass sich dies auch vernünftig benutzen lässt. Wo andere wieder mal versucht haben, das Desktop-Maus-Tastatur-Paradigma auf Fingerbedienung umzusetzen, hat Apple sich „getraut“ einfach alles noch einmal von vorne durchzudenken.
Was Deine Kritik bzgl. Bevormundung betrifft: Der Erfolg des App-Stores spricht für sich und zudem bietet keine andere Plattform neben dem Safari-Browser auf allen drei Plattformen (Desktop, iPhone und iPad) eine so konsequente Unterstützung von HTML5 und CSS3, die wiederum Web-Applications zulassen, die von „echten“ Apps nicht zu unterscheiden sind. Apple bietet mit dem App-Store „nur“ einen vorgefertigten Vertriebskanal.
Ergänzend: Unterm Strich ist die App-Store-Politik von Apple aber so wie sie praktiziert wird, nicht in Ordnung. Da gebe ich jedem Kritik Recht.
Da wiederum gebe ich dir recht, die Benutzung von Tablets und Mobiltelefonen hat Apple sicher revolutioniert. Um jetzt aber auch durchzustarten reicht es nicht Bücher im ePub-Format anzubieten. Nehmen wir zum Beispiel meine Uni:
Wir haben per VPN Zugriff auf tausende Bücher als PDF, nur kann man auf einige Inhalte nicht mit dem VPN-Client von Apple (bzw. fürs iPhone) zugreifen, andere Webseiten (Thieme eBooklibrary) funktionieren nicht mit Safari (Buchinhalte werden nicht angezeigt). Für eine wirkliche Revolution sollte sich Apple meiner Meinung nach etwas offener verhalten, z.B. Fremdbrowser zulassen, fremde PDF-Viewer mit vernünftigen Kommentarfunktionen, offene Schnittstellen, evtl. einen unabhängigen Store. Wenn das Gerät nur ein größeres iPhone wird (nicht von der Optik oder Bedienung, sondern von der Produktpolitik her), dann wirds viel länger dauern bis sich ein solches Gerät breit durchsetzen kann, denn meiner Meinung nach gibts für die Art des Gerätes schon viele Inhalte, nur müssen diese jetzt konsequent und ohne Einschränkungen zugänglich gemacht werden. Wenn das klappt dann hab ich ganz schnell auch eins, trotz meiner ganzen Apfel-Kritik!
Wir werden sehen was kommt, ich bin auf jeden fall genau so gespannt wie du ;-)
Danke für diese Hintergründe. Sehr interessant, da ich vor allem Bildungseinrichtungen als Zielgruppe fürs iPad sehe. Mal schauen, was kommt.
[…] Und glaubt mir: Es ist noch viel schlimmer, mit einem LOST-Fan zu sprechen, als mit einem Apple-Evangelisten. […]