Lob des Nichtstuns
01.08.2014
In der zum Zeitpunkt dieses Beitrags aktuellen Ausgabe des Magazins GEO (08/14) ist ein sehr schöner Artikel, in dem es um das “Nichtstun” geht und warum man das ab und an … nun ja: tun sollte.
Dabei beleuchtet es vor allem das wirkliche Nichtstun. Nicht das vermeintliche Abschalten vor dem Fernseher, das sinnlose und Gedankenleere vortäuschende Daddeln und Surfen im Netz, dieses als Ablenkung vom Tun getarnte Tun. Sondern eben genau das Gegenteil: Die Muße, die Faulheit, eine Stille des Handels aus der heraus Gedanken und Dinge entstehen können wie sonst nicht.
Es strengt uns an, dass sich die Arbeit immer mehr über unser Leben ausbreitet; […]; dass wir die freie Zeit von der gleichen Logik bestimmen lassen, indem wir sie mit Ablenkung anstatt mit Muße und Sammlung verbringen. Gregor Dobler, Ethnologe in der GEO 08/14
Vor allem die “Sammlung”, also das Einfangen all der Gedanken, Eindrücke und losen Enden des Lebens habe ich im Urlaub wieder sehr zu schätzen gelernt. Während ich meine morgendliche Laufrunde durch ein langes innehalten auf einem Findling mit Blick auf den Fehmarnbelt unterbrochen habe. Oder Abends vor der Ferienwohnung sitzen, mit einem Glas Wein und vielleicht ein paar Menschen. Aber manchmal auch alleine. Vor allem diese “Sammlung” ist es, die ich mir zurückerobern werde. (Nein, das ist nicht mein “Mission Statement“. Dazu ist es zu konkret. Es ist nur ein Baustein der Straße auf dem Weg dorthin. (Das ich diesen Beitrag überhaupt schreibe übrigens auch.))
Geht also bitte zum Kiosk oder in den Apple App-Store und kauft Euch die GEO. Die ist allemal interessanter und lehrreicher als so manche kostenlos Online-Zeitung, die Euch mit Boulevard, Tendezen und Top-Listen nur Klicks verticken will.
(Das Absurde an diesem Blog-Artikel: Ich schreibe den in den bislang vermutlich an Arbeit reichsten 10 Tagen des Jahres. Aber ohne Tun wäre Nichtstun ja auch nur wie Dick ohne Doof.)