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Was ist eigentlich Crowdfunding?

20.01.2014

Die Resonanz auf meine Ankündigung meines Crowdfunding-Projektes “ONE.” ist großartig. Vielen Dank für die Likes und vor allem die lieben Nachrichten dazu – das macht mir Mut, dass das vielleicht sogar hinhauen kann.

(Das Projekt ist bereits gestartet. Alle Infos zu “ONE.” hier.)

Was ich jedoch feststelle ist, dass innerhalb meiner sozialen Kontakte es doch einige gibt, die es zwar spannend finden, dass ich was an den Start bringe jedoch keinen Schimmer haben, was Crowdfunding eigentlich bedeutet. Ich versuche mich in einer kurzen Erklärung:

Was Crowdfunding ist

igg_logo_color_print_black_vCrowdfunding ist die Finanzierung eines konkreten Projektes durch “Jedermann”.

Anders als bei der bislang üblichen Finanzierung durch Institute und Unternehmen wie Banken oder Risikoinvestoren, die das gesamte Finanzierungsbudget eines Vorhabens auf einmal stemmen (wenn man es vereinfacht betrachtet), kommt beim Crowdfunding das Geld durch den finanziellen Beitrag sehr vieler kleinerer Summen (“Funds”) durch viele Menschen (die “Crowd”) zusammen.

Crowdfunding – eine sichere Investition

Kommt die vom Projekt-Gründer vorab festgelegte Investitionssumme jedoch nicht innerhalb des ebenfalls festgelegten Zeitrahmens nicht zusammen, erhalten alle Funder ihr Geld zurück und der Projekt-Gründer geht leer aus. Somit ist gewährleistet, dass das Geld der Unterstützer in jedem Fall nicht verloren geht.

Eine Art “Vorbestellung”

Und anders als bei Banken und Business Angels ist es auch nicht so, dass die Crowdfunder an einem ausschließlich finanziellen Gewinn ihres “Investments” interessiert sind bzw. dieses durch Zinsen und Refunding refinanziert werden, sondern so, dass es einen konkreten, meist materiellen, Gegenwert zum “Fund” gibt. Das geht von einer schlichten “Danke!”-E-Mail bis hin zum fertigen Produkt, das finanziert werden soll oder sogar exklusive Incentives wie Einladungen zu Presse-Releases oder Besuche im Atelier von Künstlern zum Beispiel.

Vergleichbar in etwa mit einer Vorbestellung. Nur dass man in Crowdfunding-Kampagnen häufig exklusive Dinge bekommt, die es sonst nicht gibt.

Weiterhin besteht durch den Crowd-Gedanken dennoch die Möglichkeit sich als “Micro-Business-Angel” zu engagieren, also eben mit einem etwas höheren Betrag, aber eben nicht der vollen Investitionssumme, in die eigentliche Idee zu investieren. Dazu gibt es in fast allen Kampagnen entsprechende Pakete, für die es tatsächlich keinen wirklichen materiellen Gegenwert mehr gibt, der aber ideell honoriert wird – wie z. B. durch den eben erwähnten Besuch im Atelier oder vor Ort-Besuch des Kampagnenbetreibers.

In jedem Fall aber investiert man in die Zukunft und die Motivation des Initiators. Man “kauft” also etwas, dass es noch gar nicht gibt und leistet eine Vorauszahlung. Die Summe aller Vorauszahlungen ermöglicht damit dann die Realisierung des Projektes, dass andernfalls auf dem Ideenfriedhof würde begraben werden müssen.

Meine Historie als “Funder”

Ich selbst bin ein großer Fan von Crowdfunding und habe auch schon einige sehr spannende Projekte mitfinanziert:

Masters of Anatomy – Ein Bildband mit Anatomiezeichnungen von dutzenden der besten Illustratoren der Welt. – Ich warte auf das Buch.

Good Grief – Eine Film-Dokumentation über eine Comic-Schule in Kalifornien. – Hier habe ich symbolisch, ohne wirklichen Gegenwert gefunded.

Wormworld Saga – Ein viel gerühmtes und im Nachgang des Crowdfunding sehr erfolgreichen Comic-Projektes des deutschen Daniel Liske. – Wie bei “Good Grief” habe ich mit einer “Spende” gerne geholfen.

Molly Crabapple’s Week in Hell – Ein Projekt einer New Yorker-Künstlerin, die sich eine Woche in einer Hotelsuite eingeschlossen hat, die Wände mit Zeichenpapier verkleidet hat, diese vollgemalt und dann je nach Budget Teile davon an die Funder verschickt hat. Bei mir hängt jetzt so ein Ausschnitt, der schon einmal die New Yorker Luft geatmet hat.

A Beautiful Body – ein Bildband mit Aktfotos “normaler” Menschen, um die natürliche Schönheit jedes einzelnen zu illustrieren. – Ein kleine finanzielle Spende für eine großartige Idee.

Armature Nine – Eine völlig neue Art von Gliederpuppe für Künstler und Illustratoren. – Hier warte ich auf Lieferung.

Jetzt ich!? Oh ja, bitte!!!

Es fällt sicher auf, dass das alles über eine amerikanische Plattform gelaufen ist und dann auch nicht über die von mir genutzte indiegogo. Warum?

  • Die deutschen Plattformen haben noch zwei entscheidende Nachteile: Sie bedienen im Prinzip nur den deutschsprachigen Markt, werden also international nicht wahrgenommen und haben damit eine viel kleinere Reichweite. Zudem laufen dort Comic-Projekte und andere künstlerische Dinge nicht besonders erfolgreich.
  • Der Platzhirsch im Crowdfunding – Kickstarter – fällt raus, weil er ohne “Tricks” für deutsche Anbieter nicht funktioniert. Man bräuchte ein amerikanisches Bank-Konto. Das geht zwar über Umwegen, ist mir jedoch zu kompliziert.
  • Somit fällt die Wahl automatisch auf die internationale zweite Wahl indiegogo.

Die Anmeldung als Funder ist dort denkbar einfach und die Bezahlung kann über die üblichen Wege gegangen werden. Ich denke, diese Hürde ist klein genug.

Ich bin mir sicher, das ist eine gute Wahl.

Ich bin sehr, sehr aufgeregt und freue mich auf Eure Unterstützung und Eure Fragen.

Alle Infos zu meinem Crowdfunding-Projekt “ONE.” findet Ihr hier.

Der Rest liegt bei Euch.

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