Das „neue“ Comic-Tagebuch
10.12.2013
Als ich im Sommer 2010 mit dem Comic-Tagebuch startete, war das eine ziemlich fixe Idee. Inspiriert von den fantabulastischen Heldentagen des noch sagenhafteren Flix. Für einige Wochen hat das sehr viel Spaß gemacht und dann bekam es irgendwann einen Knick. Wie das eben manchmal so ist, sobald man eine lieb gewonnene Sache kurz unterbricht, verliert man den Faden und der nächste Faden steht schon vor der Tür.
Vom Küssen und Krickeln
Dann dachte ich kürzlich drüber nach, was mir daran soviel Freude gemacht hat. Und das war, dass ich regelmäßig ans Zeichnen kam, kurze Geschichten erzählte und diese unmittelbar veröffentlichte. Nicht das dröhnende Damokles-Schwert eines Großprojektes, das monatelang über einem hängt und das mit Freude hinuntersaust, verlässt einen auch nur kurz die Motivation.
Weiter dachte ich dann drüber nach, weshalb ich damals – abgesehen von der Unterbrechung – 2010 die Stifte endgültig fallen ließ. Ich denke, es war irgendwann der Druck, täglich eine Story zu finden. Manche Tage sind halt so spannend wie Wassersuppe und an manchen will man einfach nicht zeichnen, weil man lieber küssen möchte oder so. Deshalb entstanden “damals” einige Episoden, die nicht nur dröge sind sondern sogar mies gezeichnet. Das demotiviert irgendwann letztlich, seine eigene Arbeit nicht mehr zu mögen – das Feedback war auch entsprechend.
Warum jetzt anders?
Deshalb nun ab Tag 87 ein anderer Ansatz:
Ich zeichne Episoden dann, wenn ich das möchte und in einem Tempo, dass mir ermöglicht, ein Resultat zu liefern, das einem Mittelweg zwischen “Perfektion” und investierte Zeit folgt. So ist die zum Zeitpunkt dieses Postings aktuelle Folge Tag 89 eine Arbeit von insgesamt drei kurzen Arbeitsschritten (Schreiben, zeichnen, kolorieren) über drei Tage verteilt.
Kleinigkeit: Die Comics als solches werden auch größer angezeigt als bislang, es wird bunter und bekommt bald einen richtigen Namen. “Comic-Tagebuch” ist ja schon langweilig, oder?
(Fun-Fact: Der konkrete Stilbruch von Tag 86 auf Tag 87 ergibt sich übrigens daraus, dass ich meinen Stil in den vergangenen zwei Jahren weiterentwickelt habe. Weg von strengen Linien, hin zu einer feineren Kontur, die meiner Art zu zeichnen viel mehr entspricht. Immer noch analog, doch eben anders. Aber dazu vielleicht ein andermal mehr.)
Ich denke, so wird es gehen.
Die Freude, die es mir wieder macht, ist der Beweis dafür.
Freue mich, wenn es Dir genauso geht Du das weitererzählst.