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Web-Reader #7: Eric Fortune

18.02.2011

Die Frage, die mir aktuell im Kontext meiner Zeichnerei am häufigsten gestellt wird ist: Zeichnest Du auf dem Computer oder noch „echt“. Nun werden regelmäßige Leser mitbekommen haben, dass ich mir gerade erst ein Wacom Intuos 4 L-Grafiktablet zugelegt habe. Einmaleins: Markus zeichnet mit dem Computer. Stimmt aber nicht. Ich zeichne auch mit dem Computer. Eigentlich aber „echt“. Aktuell nutze ich Grafiktablett und Photoshop ausschließlich für Kolorierungen – z. B. für Katze – und Retuschearbeiten – die Zeichnung von vorgestern ist da mehr aus der Lust entstanden, mal zu sehen, ob ich mit dem Tablett klarkomme. Zudem habe ich mir das neue Profi-Tablett – vorher hatte ich ein einfaches Wacom Bamboo Fun & Touch Medium – aber auch zugelegt, um damit vorab schon Studien späterer „echter“ Bilder anzufertigen. Um mit Farben, Stimmungen und so weiter zu spielen. Eigentlich ist auch zum Beispiel mein Tagebuch-Tag 69 „The Bridge“ so eine.

Denn die Arbeit am Rechner ist zwar produktiv und natürlich auch in einem hohen Maß kreativ und stellt hohe Anforderungen an den davor sitzenden Künstler. Doch noch kann für mich nichts die Arbeit mit handfesten Materialien wie Bleistift, Col-Erase und Aquarell ersetzen. Das haptische und sinnliche Gesamterlebnis ist einfach viel höher, als wenn man die ganze Zeit auf einen Monitor starrt und einen Plastikstift über eine an sich leere Fläche führt und das Ergebnis ganz woanders erscheint.

Soviel dazu.

Kommen wir nun zum eigentlichen Thema und zu dem Punkt, der mich diese Gedanken hat denken lassen.

Eric Fortune

In the Sea, Eric Fortune

Auf die oben beschriebenen Gedanken bin ich gekommen, als ich mir in den vergangenen Tagen die Arbeiten von Eric Fortune (ausführlich Link-Übersicht im folgenden Abschnitt) angesehen habe – der Teil des von mir so geliebten Blogs „Muddy Colors” ist. Der malt nämlich viel mit Acryl und Aquarell – also „echt“ – im Format von ca. DIN A3.

Fortunes Bilder sind ganz wunderbare Surrealitäten, die durch ihre subtilen Konturen, gebrochenen Farben und einer meist klaren Komposition glänzen. Dabei verzichtet Eric Fortune jedoch stets auf die häufigen Albtraumhaften Symboliken und Bilder des klassischen Surrealismus und erschafft somit Motive, die man sich gerne und wohlwollen ansieht. Schaut man genauer hin, kommt man zu dem Punkt, der mich über die oben beschrieben Aspekte hat nachdenken lassen. Auch, wenn Fortune uns auf dem Bildschirm nur recht kleine und mittelmäßig komprimierte JPEGs seiner Arbeiten anbietet, zeigt sich bereits, wie die Struktur des Papiers und die flüssigen Farben Fortunes Technik nicht nur unterstützen, sondern sogar erst ermöglichen. Glänzen viele digitale Arbeiten durch ihre Klarheit und Leuchtkraft, sind es die weichen Übergänge der ineinandergeflossenen Farben auf dem weichen Aquarellkarton, die das subtil traumhauft in Fortunes Arbeit ausmachen. Das kann nur „echt“.

Hier findet man Eric Fortune im Web

Die meisten seiner Werke findet man in seinem Blog „Eric Fortune Fine Art“. Darüber hinaus bietet er auf „Eric Fortune Prints“ Drucke einiger weniger ausgewählter Motive zum Kauf. Und auf dem Blog „Eric Fortune“ gewährt er Einblicke in seine Arbeit. Und dann ist er eben Teil des Illustratoren-Blogs „Muddy Colors“.

A Muse among Stars, Eric Fortune

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